Archive


SS 2010

Das ›Archiv‹ ist ein Instrument zum Sammeln und Organisieren von Anregungen, Inspirationen, Ideen und Fragmenten, die den geistigen Humus bilden, auf dem bildnerisches und gestalterisches Arbeiten wachsen kann.

Gegenstände des Sammelns können Fundstücke, Fotos, Zeitungsauschnitte, Texte, Filme, Malvorlagen oder jedes andere Ding sein, das in irgeneinem gedanklichen Zusammenhang zur eigenen bildnerischen Produktion steht.

Dabei soll das Sammeln intuitiv und lustvoll geschehen, und man muß zunächst einmal auch gar nicht wissen, warum man etwas interessant findet. Im praktischen Umgang mit dem gesammelten Material, beim Organisieren, Ordnen und ›Verwalten‹ der Dinge verdichtet sich der Bezug zum eigenen künstlerisch/

gestalterischen Tun allmählich.

Das ›Archiv‹ kann, abhängig vom Gegenstand der Sammlung, die unterschiedlichsten Formen annehmen: Das kann ein Zettelkasten, ein Skizzenbuch, eine Mappe, ein digitaler Datenträger oder vieles andere mehr sein.

Das ›Archiv‹ bildet so ein Reservoir an Anregungen, Ideen und ›Gedankenblitzen‹, die um das eigene künstlerische Grundinteresse kreisen. Dieses Grundinteresse ist höchst subjektiv und individuell; es ist selektiv und einseitig, und bildet letztlich die Triebfeder für jedes künstlerisch/gestalterische Tun.

Das Arbeiten am ›Archiv‹ ist somit auch eine Selbstbebefragung hinsichtlich der eigenen Motivation und des eigenen künstlerischen Wollens.

Wird die Aufgabe richtig verstanden, so ist die Arbeit an dem Archiv nach diesem Jahr jedoch noch längst nicht beendet, sondern begleitet einen das ganze (gestalterische) Leben lang.

Das Arbeiten am Archiv sollte sich nicht auf das bloße Zusammentragen von Material beschränken. Das Gesammelte wird erst dann für uns gedanklich ›wirksam‹, wenn wir es uns durch die Bearbeitung mit Kopf und Hand‹ angeeignet, und dem Archiv einverleibt haben. Diese Bearbeitung kann auch darin bestehen, daß Dinge so geordnet werden, daß durch ihr Zusammentreffen (›Komposition›) neuer Sinn entsteht (z.B. Typologien, Analogien, Assoziationen).

Jeder Studierende entwickelt eine individuelle ›Form‹ für ihr bzw. sein Archiv oder Teilaspekte des Archivs. Dies kann alle erdenklichen Formen und die vielfältigsten Ausformulierungen finden – eine Publikation, Installation, Skulptur, Film, Produkt oder Objekt.

Abbildungen


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