resonanzen - beton, sound, raum


SS 2018

Studierende

Christiane Wien


Projektbetreuung

Prof. Andreas Oldörp


Studiengänge

Master Freie Kunst


Richtung

Audiovisuelle Kunst/sound art


Projekt Art

Master

Christiane Wien: resonanzen - beton, sound, raum; Master 2018

Zwei Räume. Einer groß, hoch, weit, mit Betondecke und eingeworfenen Fensterscheiben. Unruhige Wände mit Werkstattspuren, Farbresten, Elektroinstallationen, Schrammen. Unebener Werkstattboden. Geräusche von außen strömen ungefiltert hinein. Ein zweiter, deutlich kleinerer Raum schließt direkt an, die Schiebetür steht offen. Der Raum hat zwei Ebenen, mit Metallgittertreppe und Metallgitterzwischendecke. Die Fenster aus Glas und Metall sind verschließbar, weit geöffnet kommt mehr Licht hinein. Und auch hier: Außengeräusche.

Im großen Raum lehnt trotz ihres Formats von fast 250 cm Höhe fast unscheinbar eine dünne, quadratische Betonplatte lapidar an der langen Wand. Transducer auf der Rückseite der Platte übertragen zwei verschiedene Frequenzen auf den Beton, der resoniert. Die Platte vibriert spürbar, wenn man sie berührt. Die Frequenzen überlagern sich stellenweise, es kommt zu Interferenzen. Pulsieren. Die Klänge sind überall im Raum hörbar, verschieden stark, vermischen sich kurzzeitig mit Außengeräuschen. Erst der Klang verleiht der Platte Präsenz. Der von der Platte ausgehende Klang wiederum verändert den Raum.

Geht man durch die offene Schiebetür, betritt man einen ganz anderen Klangraum: Vom Metallgitterraster der Decke herab hängen sieben kleinere, ebenfalls quadratische Betonplatten. Sieben Flächen, die einen offenen Würfel bilden. Jede Platte ist mit einem eigenen Klang versehen, jeweils nahe an der bassigen Eigenfrequenz. Der Zusammenklang der Platten, deren jeweilige Schwingung und Resonanz man ebenfalls ertasten kann, steht anders in diesem kleinen Raum: Der Klang umgibt die Platten nah und konzentriert. Umschreitet man den Kubus, kann man die leicht unterschiedlichen Frequenzen wahrnehmen, die fast körperlich sind. Man kann sie auch sehen, die Technik liegt offen. Der Klang umhüllt den Würfel gleichzeitig subtil und kraftvoll, ist im Raum, die verschiedenen Frequenzen sind da, klingen zusammen, ohne Überlagerungen und Auslöschungen.

Verlässt man den kleineren Raum, überschreitet man wieder eine Schwelle, von einem Klangraum in den anderen. Was im und mit dem Raum klingt, ist Beton, sehr unterschiedlich in beiden Räumen.

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