Sollbruchstellen


WS 2021/22
Ivan Labalestra

Ausstellungsprojekt

Im Laufe des Jahres 2020 veränderte sich die Wahrnehmung des öffentlichen Raums in den Städten auf irritierende Weise. Selbst die auf Profit getrimmten Innenstädte wurden durch Lockdown oder Ausgangsperre zu seltsamen No-go-areas, in denen andere Menschen ein bisschen verloren oder gefährlich wirkten, als hätten sie es nicht rechtzeitig in irgendeins der angesagten digitalen Formate geschafft.

Im nun offensichtlich kulissenhaften Kontext der Stadt oder der leeren Hochschulgalerie eröffneten sich, in den Augen einiger junger Künstler*innen, ganz neue Räume für künstlerische Projektionen, in allen Sinnen des Wortes, während ihre Ateliers an der Hochschule geschlossen blieben und die Begegnungen am Bildschirm allmählich an Attraktivität verloren. In kleinen, experimentierbereiten Gruppen erkunden sie Straßen, Mauern, Räume und Flächen. Mobil ausgestattet mit Bildern, Klängen und Equipment spüren sie im Stadtraum Orte auf, die sich für ihre Eingriffe eignen. Sie bringen künstlerische Handlungen an spezifische Stellen im Stadtgefüge oder in der Ausstellungsstätte und diese gehen mit ihrer gespenstischen Leere in eine ungeahnte Resonanz damit ein. Es entstehen mehrschichtige Situationen: Die gefilmten Aktionen stoßen auf den urbanen, physischen Raum, in Bezug auf den sie auch gedacht werden – passend und unpassend zugleich.

Diese Website verwendet lediglich systembedingte und für den Betrieb der Website notwendige Cookies (Session, individuelle Einstellungen).
Durch die Nutzung der Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen.
Datenschutzbestimmungen